Freitag 14.08.1998Mit schweren Gliedern und viel Mühe stehen wir heute gegen 8.00Uhr auf und beginnen unsere Sachen zu packen und zu frühstücken. Das Wetter ist sehr kühl und so müssen wir auf den ersten Kilometern mit langen Oberteilen fahren. Der Weserradweg ist sehr gut ausgebaut und ausgeschildert. An jeder größeren Weggabelung oder Kreuzung steht eine Art Pilz ( aus Beton natürlich) mit der Richtung und den dazugehörigen Kilometerangaben. Somit ist es ein Leichtes für uns, den Weg zu finden und dadurch kommen wir auch sehr zügig voran, was wir sehr begrüßen. Das einzige, was stört, ist der ständig wehende und nie schwächerwerdende Gegenwind. Doch geht es schneller vorwärts als in den letzten zwei Tagen. |
Die Gegend ist überwiegend geprägt von Viehzucht und Landwirtschaft. Wenn der Radweg einmal nicht direkt am Ufer entlangführt, dann fahren wir durch schier endlose Weiden oder ebensolche Getreide- oder Maisfelder. Wir fahren durch Rinteln und Porta Westfalica und betreten damit zum ersten mal für kürzere Zeit Nordrhein-Westfalen. In Rinteln müssen wir uns nach Kartenmaterial umsehen, da wir für die Ecke, in welche wir fahren wollen, noch keine Karte besitzen. Dabei durchqueren wir die Innenstadt Rintelns und stellen fest, daß es eine sehr schöne Stadt ist. |
Nach ca. drei gefahrenen Stunden machen wir an einer etwas abseits vom Weg gelegenen und gut ausgestatteten Hütte Mittagspause. Der Blick von dieser Hütte geht sehr weit ins Tal der Weser. Wir halten nur eine sehr kurze Pause, da es beim längeren Sitzen recht schnell kalt wird und man friert. Und wir wollen uns auch nicht erkälten. In einem kleinen Ort decken wir uns mit den nötigsten Nahrungsmitteln, die wir für den heutigen Abend, für morgen früh und für morgen mittag benötigen, ein. Dann geht es weiter auf dem gut ausgebauten Radweg in Richtung Stolzenau, dem heutigen Etappenziel. /TD> |
Doch bevor wir es erreichen, müssen wir noch eine kleine Ehrenrunde von zehn Kilometern drehen. Denn wir fahren für kurze Zeit auf dem falschen Radweg und kommen so nach zehn Kilometern wieder in einem kleinen Dorf an, indem wir uns eine knappe halbe Stunde vorher aufgehalten haben und uns nach dem Weg erkundigt haben. Durch dieses Mißgeschick entschließen wir uns auf der Landstraße nach Stolzenau zu fahren. |
Nach 120 km erreichen wir Stolzenau, allerdings wären wir fast am Zeltplatz vorbeigefahren. Denn er ist sehr schlecht ausgeschildert, was für uns sehr schlecht zu verstehen ist, denn es ist schließlich der einzige Zeltplatz im Umkreis von zehn Kilometern. Letzten Endes erreichen wir ihn doch und sind sehr froh darüber. Auf dem Zeltplatz werden wir zwar von einem stark alkoholisierten Platzwart empfangen, was uns aber nicht weiter stört. Hier gibt es eine Bank auf der wir essen können, doch diesmal überlasse ich das Kochen der Nudeln Stefan, um nicht noch einmal solch ein Unglück wie gestern geschehen zu lassen. Doch auch bei diesem Mal geht etwas von unserer Mahlzeit verloren, doch im |
Vergleich zu gestern ist dieser Teil sehr gering. Diesmal ist die Sauce sehr scharf und läßt uns ordentlich schwitzen. Doch es schmeckt wie immer hervorragend. Am späteren Abend kommen ein paar Väter auf uns zu und fragen uns, ob sie mit ihren Söhnen und deren Freunden auf diesen Bänken Abendbrot essen dürfen. Nach anfänglicher Skepsis gegenüber der Lautstärke der Männer geben wir ihnen aber die Bänke frei und sie sind auch sehr fair und sind sehr ruhig, sodaß wir uns in Ruhe in unsere Schlafsäcke rollen können und unsere Nachtruhe genießen können.; |