Montag 24.08.1998
Wir erwarten einen freundlichen Morgen, werden aber brutal enttäuscht, denn es ist sehr trübes Wetter, aber trotzdem sehr warm. Wir wollen den Tag heute sehr ruhig angehen lassen, weshalb wir nur sehr langsam aufstehen und uns zum Frühstücken sehr viel Zeit lassen. Danach gibt es ein Mammutprogramm an Karten zu schreiben. Dafür geht die meiste Zeit an diesem Vormittag drauf. Als wir gerade dabei sind, unsere Sachen zusammenzupacken, beginnt es zu regnen, was unsere Bemühungen, das Zelt einmal trocken zu verpacken um einiges verschnellert. Natürlich wird der einsetzende Regen mit lauten Flüchen bedacht. |
|
Gegen Mittag verlassen wir dann den Campingplatz und suchen uns einen Weg aus der Innenstadt heraus. Dabei sehen wir noch einmal den Eifelturm mit seiner Anzeige, die anzeigt, wieviel Tage es noch bis zum Jahr 2000 sind. Heute sind es noch 495 Tage. Die Karten verschwinden unterwegs in einem Briefkasten und wir versuchen noch, etwas kleines neckisches, Paristypisches in den vielen kleinen Souvenir-Läden zu finden, was sich als sehr schwierig erweist und wir es daraufhin aufgeben. Dafür essen wir lieber noch ein Crep oder ein belegtes Baguette. Einen geeigneten Weg durch die Stadt zu finden, ist sehr schwierig, da alles für Autofahrer ausgeschildert ist. Paris ist sowieso Radunfreundlich. |
Denn mir zerreißt eine Speiche, als ich einen sehr hohen Bürgersteig etwas schneller runterfahre und Stefan haut sich eine ziemlich große Acht in sein Hinterrad. Wir bahnen uns einen Weg entlang der Marne durch die zahlreichen Vororte von Paris und erreichen den Rand des Großraumes Paris nach ca. 30 Kilometern. Jetzt befahren wir endlich wieder eine kleine Landstraße, so wie wir es eigentlich gewohnt sind. Da wir jetzt nicht mehr nach Südwesten fahren, sondern nach Osten, haben wir keinen Rückenwind mehr, wodurch unsere Fahrt um einige km/h schneller wird. Jetzt zeigt sich auch das Wetter wieder von seiner | |
guten Seite und läßt die Sonne scheinen. Wir fahren nach Crecy-La-Chapelle und wollen eigentlich noch einige Kilometer fahren, doch entschließen wir uns, den hiesigen Campingplatz zu nehmen. Er scheint der einzige hier im näheren Umkreis zu sein, was sich auch im Preis von 32,-DM abzeichnet und somit auch der teuerste ist auf der ganzen Tour. Wir bleiben heute hier, weil wir beschließen einen Waschabend einzulegen, denn es ist sehr viel dreckig geworden und vieles duftet auch schon sehr gut nach Schweiß. Ein eindeutiger Beweis für unsere harte Arbeit jeden Tag. Nach 140(die längste Etappe ohne uns "ziehen" zu lassen) gefahrenen Kilometern gestern begnügen wir uns heute also mit "nur" 77km.Das Waschen erweist sich als sehr anstrengend, da wir alles mit der Hand waschen müssen |